Forschungsprojekt – Schäden an Holzfenstern durch Pilze

Untersuchungen über die Ursachen von Schäden an Holzfenstern durch holzzerstörende Pilze

Ausgangssituation

Mit einer unglaublich expansiven Entwicklung auf dem gesamten Bausektor nach dem 2. Weltkrieg und insbesondere in den Jahren 1955 - 1965 waren und sind auch mehrere absolut negative Begleiterscheinungen verbunden. Sieht man einmal von medizinischen und soziologischen Problemen ab, die neue Bauarten und -methoden sowie in der Hauptsache auch neue Siedlungsformen zweifellos mit sich brachten, so bleibt das für den Baupraktiker zunächst wesentlich wichtigere und konkretere Problem der "Bauschäden". Heute ist dieses Thema in aller Munde. Es werden Lehrstühle an Technischen Universitäten installiert, Fernsehfilme gedreht, zahlreiche Fachvorträge und Seminare veranstaltet und Beiträge veröffentlicht. Bei der Suche nach immer neuen Angriffspunkten wurde das Kapitel "Bauschäden" auch in den Katalog der politischen Parteien aufgenommen.

Anfang bis Mitte der sechziger Jahre wurde die Bauwelt plötzlich mit einern Problem konfrontiert, das bis dahin keine oder eine völlig untergeordnete Aktualität besaß. Es handelte sich hierbei um Schäden an Holzfenstern durch holzzerstörende Pilze. In den Jahren 1965 - 1969 wurde eine solche Vielzahl derartiger Schäden bekannt, daß sich für den Einsatz von Fenstern aus Holz wesentliche Konsequenzen abzeichneten.

Nach vorsichtigen Schätzungen sind von den in den Jahren 1955 - 1965 eingebauten Holzfenstern etwa 7% - das sind ca. 3,5 Mio. Stück - durch Pilze teilweise bis total zerstört worden. Es konnte nachgewiesen werden, daß es sich im überwiegenden Teil um einen Befall von Lenzites abietina handelt, einen Zellulosezerstörer, der seine optimalen Lebensbedingungen bei 30 Grad und 40% Holzfeuchtigkeit hat.

Es müßte ein echtes Anliegen der gesamten Bauwirtschaft sein, den Ursachen für diese Entwicklung nachzugehen, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die günstigen physikalischen Eigenschaften des Holzes, die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten mit diesem Werkstoff und nicht zuletzt die Preisvorteile hielten die ausschreibenden Stellen vorläufig davon ab, Fenster aus anderen Werkstoffen in großem Umfang einzusetzen.

Das Institut für Fenstertechnik e.V. betrachtete es nach seiner Gründung im Jahre 1965 sofort als eine seiner Hauptaufgaben, den Ursachen dieser Millionenschäden auf die Spur zu kommen. Vor allem mußten schnellstens Unterlagen für die Praxis erarbeitet werden, um die Entstehung neuer Schäden zu verhindern. Die Vergabe eines Forschungsauftrages durch die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung e.V., München, unter Verwendung von Forschungsmitteln der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen e.V., Köln, und des Arbeitskreises Holzfenster e.V., Gießen, im Jahre 1968 ermöglichte es dem Institut für Fenstertechnik e.V., die Untersuchungen zu vertiefen und klare Richtlinien und Empfehlungen zu erarbeiten.

Der vorliegende Forschungsbericht soll einen zusammenfassenden Überblick über Erkenntnisse, Ergebnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen der Arbeiten geben.

Förderstellen

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Norbert Sack

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