Hände pflanzen Setzling in Erde ein

Environmental Product Declaration (EPD)

Erstellung von firmen- und produktspezifischen EPDs für alle Produktbereiche der Gebäudehülle

Umweltproduktdeklarationen (EPDs) treffen Aussagen zum Umwelteinfluss bzw. zu den Umweltwirkungen eines Produkts, wie z. B. zum Energie- und Wasserverbrauch oder zum entstehenden Treibhauspotenzial. Diese Dokumente dienen im Wesentlichen als Nachweis zur Gebäudezertifizierung. Das heißt, falls Gebäude nach Nachhaltigkeitssystemen wie beispielsweise DGNB, LEED oder BREEAM zertifiziert werden, werden u. a. EPDs benötigt.

Um Hersteller von Bauprodukten auch bei der Erstellung produktspezifischer EPDs zu unterstützen, hat das ift Rosenheim als Programmhalter eigene Product Category Rules (PCR) für verschiedene Bauprodukte erstellt. Diese dienen als Grundlage für eine EPD. Basis hierfür sind DIN EN ISO 14025 sowie EN 15804 und der vom ift Rosenheim erstellte Allgemeine Leitfaden zur Erstellung von Typ III Umweltproduktdeklarationen.

Um entsprechende EPDs erstellen zu können, ist neben den PCRs eine Ökobilanz (LCA – Life Cycle Assessment) gemäß DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044 notwendig.

Alle Vorteile auf einen Blick

Qualitätssicherung durch Akkreditierung für zukunftssichere Produkte und Dienstleistungen

Produkt- und Branchenkenntnis der ift-Auditoren

Individualisiertes ift-EPD-Logo für Werbezwecke

Keine Mitgliedschaftsbeiträge

Unterstützung bei Datenerfassung durch speziell hierfür angefertigte Erfassungsbögen

Wettbewerbsvorteile durch Abheben von Marktbegleitern

Ausschreibungs- und Rahmenbedingungen erfüllen

Neue Sichtweise auf das eigene Produkt erhalten

Synergien zu anderen Management- und Nachhaltigkeitssystemen

Warum eine spezifische EPD?

Die Erstellung einer produktspezifischen, individuellen EPD ist dann erforderlich, wenn es z. B. für das entsprechende Produkt keine Durchschnitts- bzw. Muster-EPD gibt, oder Gebäudezertifizierungssysteme oder der Markt diese fordern.

Bei einer spezifischen EPD werden im Gegensatz zu einer Muster-EPD umfangreichere Daten ermittelt und ausgewertet. Die spezifische EPD ermöglicht dadurch eine detaillierte und repräsentative Beschreibung des Produktes, mit der auch besondere Qualitäten für den gesamten Lebenszyklus beschrieben werden. Deshalb eignet sich eine spezifische EPD besonders als Differenzierungsmerkmal und zur Chancensteigerung bei Ausschreibungen.

Verpflichtende Aussagen werden im Rahmen einer EPD gemäß EN 15804+A2 für die Herstellung, die Entsorgung sowie für Vorteile und Belastungen außerhalb der Systemgrenzen gefordert. Die restlichen Lebenszyklusphasen können optional betrachtet werden. Da alle Zertifizierungssysteme Informationen aus verschiedenen Produktlebenszyklusphasen benötigen, ist es sinnvoll, bei der Erstellung einer EPD alle notwendigen Daten zu ermitteln.

Die verifizierte Umweltproduktdeklaration gilt ausschließlich für die in der Deklaration genannten Produkte.

Eine Tabelle, welche die Lebenszyklusphasen nach DIN EN 15804 beschreibt
Beschreibung der Lebenszyklusphasen nach DIN EN 15804

Schritte zu einer Umweltproduktdeklaration (EPD)

Schritt 1

Auftaktgespräch

  • Klärung grundlegender Fragen zu EPDs
  • Erster Überblick über das Portfolio
  • Festlegung abzudeckender Varianten und Standorte
  • Angebot/Beauftragung
Schritt 2

Ggf. Erarbeitung PCR

  • Falls noch nicht vorhanden: PCR-Erarbeitung für jeweilige Produktart
  • Prüfung, Validierung und Freigabe durch SVA
Schritt 3

Ggf. Voruntersuchung

  • Kick-Off (Kombinierbar mit Vor-Ort-Besuch)
  • Bestimmung von repräsentativen bzw. „Worst-Case“-Varianten für Produktgruppen
Schritt 4

Datenerfassung im Unternehmen

  • Erfassung aller umweltrelevanter In- und Outputs entlang des Produktflusses
  • Angaben zu Lebenszyklusphasen
  • Bereitstellung von strukturierten Vorlagen
Das Schaubild zeigt Lebenszyklus eines Produktes von Rohstoff über Herstellung bis Nutzung und Lebensende bzw. Recycling
Schritt 5

Ökobilanz

  • Analyse und Quantifizierung der Daten mit Hilfe einer Ökobilanzierungssoftware
  • Erstellung des Hintergrundberichts
Schritt 6

Umweltproduktdeklaration

  • Erstellung auf Basis von relevanten Produktnormen sowie EN 14025 und EN 15804
Das werbewirksame EPD-Zeichen des ift Rosenheim
Schritt 7

Ggf. Externe Verifizierung

  • Prüfung, Validierung und Freigabe der EPD durch einen unabhängigen Prüfer
  • Ggf. Einstellung in Online-Datenbanken

Produktkategorieregeln – PCRs

Eine PCR stellt allgemeine Regeln für die Erstellung der EPD zur Verfügung und ist wie ein Regelwerk oder Leitfaden aufgebaut. Basis für die Erarbeitung von PCR-Dokumenten sind die Normen DIN EN ISO 14025 und DIN EN 15804.

Die Produktkategorieregeln (PCRs) des ift Rosenheim sind in zwei Teile aufgegliedert und entsprechend gekennzeichnet. Im Teil A sind allgemeine und im separaten Teil B produktgruppenspezifische Regeln aufgeführt. Die PCRs sind bei der Erstellung von EPDs gemäß dem Programmbetrieb zur Erstellung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) des ift Rosenheim zu verwenden.

PCR zur Kommentierung durch interessierte Kreise

Sobald das ift Rosenheim zusammen mit verschiedenen Experten eine neue PCR erstellt hat, wird diese für einen Zeitraum von 4 Wochen der Öffentlichkeit zur Kommentierung zur Verfügung gestellt, bevor die Dokumente dem Sachverständigenausschuss des ift Rosenheim zur Freigabe vorgelegt werden. Zum Kommentieren der PCR-Dokumente nutzen Sie bitte unsere Word-Vorlage. Das ausgefüllte Kommentar-Protokoll senden Sie bitte an nachhaltigkeitspam prevention@ift-rosenheim.de

 

Folgende PCR-Dokumente sind aktuell zur Kommentierung durch interessierte Kreise freigegeben:

Derzeit sind keine PCR-Dokumente zur Kommentierung freigegeben.

Sachverständigenausschuss - Validierung der PCR-Dokumente

Folgende Mitglieder des Sachverständigenausschusses führen die Validierung der PCR-Dokumente durch und stehen somit für deren Richtigkeit ein

  • Herr Dr. Torsten Mielecke, Life Cycle Engineering Experts GmbH (Vorsitzender)

  • Herr Frank Koos, Verband Fenster + Fassade e.V.

  • Herr Prof. Jörn P. Lass, ift Rosenheim GmbH

  • Frau Prof. Dr.-Ing. Sandra Krommes, Hochschule Rosenheim

  • Herr Florian Stich, Lead Product Decarbonisation and Material Health (Sustainability), GROPYUS Technologies GmbH

Erstellte EPDs

Eine Liste der vom ift Rosenheim erstellten EPDs (Environmental Product Declarations) finden Sie hier:

VOM IFT ERSTELLTE EPDS          

 

Online-Datenbanken

Sofern eine EPD nach DIN EN 15804 erstellt, extern verifiziert und ggf. übersetzt wurde, kann eine Einstellung in die folgenden Online-Datenbanken erfolgen:

Team Nachhaltigkeitszertifizierung

Anfragen rund um nachhaltige Dienstleistungen des ift Rosenheim

Bei Fragen zu unseren nachhaltigkeitsbezogenen Dienstleistungen steht Ihnen unser Expertenteam gerne zur Verfügung.

V.l.n.r: Sandra Heinrichsberger, Christoph Seehauser (Leiter), Katharina Pscherer, Benedikt Dellawalle, Philipp Dumproff, Miranda Thiele, Luisa Ludwig, Florian Brechleiter.