Die Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Außentüren muss laut Produktnorm EN 14351-1 nach EN 1026 geprüft werden. Die Ergebnisse werden nach Klassifizierungsnorm EN 12207 angegeben.
Unter Luftdurchlässigkeit eines Bauteils, wie z.B. einem Fenster versteht man die Luftmenge, die durch einen geschlossenen und verriegelten Probekörper infolge von unterschiedlichen Prüfdrücken hindurchgeht.
Hierzu wird eine bestimmte Anzahl von Druckstufen (positiv „Druck“ und negativ „Sog“) auf das Fenster oder die Tür aufgebracht und bei jeder Druckstufe der Luftdurchgang gemessen. Die Angaben werden sowohl auf die Gesamtfläche des Elementes, als auch auf die Fugenlänge bezogen. Aus den beiden Angaben ergibt sich die Klasse nach EN 12207.
In Deutschland muss die Luftdurchlässigkeit nach DIN 4108-2 eingehalten werden. Die Luftdurchlässigkeit ist eine mandatierte Eigenschaft der Produktnorm EN 14351-1. Daher muss sie in der CE-Kennzeichnung ausgewiesen werden.

Prüfbare Produkte
Die Prüfung kann an folgenden Produkten durchgeführt werden:
- Türen (z.B. Eingangstüren, Nebeneingangstüren)
- Fenster (z.B. Drehkippfenster, Schiebefenster, Schiebetüren, Kippfenster, Festverglasungen, Dachfenster, Terrassentüren, Balkontüren)
Leistungen des ift Rosenheim zur Prüfung der Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Türen
Prüfablauf: Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Außentüren nach EN 1026
Im Rahmen der Prüfung nach EN 1026 wird die Luftdurchlässigkeit des Elements ermittelt. Hierzu wird der Probekörper, wie auch später im Bauwerk vorgesehen, ohne Verdrehung und Verwindung in einen Umfassungsrahmen montiert und auf einen Fensterprüfstand gespannt.
Zu Beginn der Prüfung werden drei Druckstöße auf das Element aufgebracht, von denen jeder 10 % höher ist, als der während der Prüfung aufgebrachte Maximaldruck, mindestens jedoch 500 Pa.
In der weiteren Prüffolge werden die Drücke in Stufen von 50 Pa aufwärts bis 300 Pa und ab 300 Pa in Stufen von 150 Pa aufgebracht.
Für die negativen Drücke („Sog“) erfolgt der gleiche Ablauf.
Im Anschluss an die Prüfung nach EN 1026 erfolgt die Klassifizierung des Probekörpers nach EN 12207 anhand der gemessenen Luftmengen. Die Prüfung der Luftdurchlässigkeit erfolgt am ift Rosenheim in der Regel in Kombination mit der Prüfung Widerstand gegen Windlast nach EN 12211 sowie der Schlagregendichtheit nach EN 1027.

Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Außentüren nach EN 12207
Die Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit gemäß EN 12207 basiert auf einem Vergleich der
- Luftdurchlässigkeit des Probekörpers bezogen auf die Gesamtfläche und
- der Luftdurchlässigkeit bezogen auf die Fugenlänge.
Wenn die flächenbezogene und die fugenbezogene Klassifizierung
- dieselben Klassen ergeben, dann ist der Probekörper dieser Klasse zuzuordnen
- zwei benachbarte Klassen ergeben, dann ist der Probekörper der günstigeren Klasse, d.h. der mit der geringeren Rate zuzuordnen
- einen Unterschied von zwei Klassen ergibt, dann ist der Probekörper der mittleren Klasse zuzuordnen
- einen Unterschied von mehr als zwei Klassen ergibt, dann darf der Probekörper nicht klassifiziert werden.
Mindestanforderungen für die Luftdurchlässigkeit in Deutschland sind in der DIN 4108-2 geregelt.
Referenzluftdurchlässigkeit bezogen auf die Gesamtfläche
Klasse | Referenzluftdurchlässigkeit bei 100 Pa [m3/(h x m2)] | Max. Prüfdruck [Pa] |
0 | nicht geprüft | |
1 | 50 | 150 |
2 | 27 | 300 |
3 | 9 | 600 |
4 | 3 | 600 |
Referenzluftdurchlässigkeit bezogen auf die Fugenlänge
Klasse | Referenzluftdurchlässigkeit bei 100 Pa [m3/(h x m)] | Max. Prüfdruck [Pa] |
0 | nicht geprüft | |
1 | 12,50 | 150 |
2 | 6,75 | 300 |
3 | 2,25 | 600 |
4 | 0,75 | 600 |
Unsere Leistungen nach Abschluss der Prüfung der Luftdurchlässigkeit
- Sie erhalten einen ausführlichen Prüfbericht in Deutsch oder Englisch nach der Prüfnorm EN 1026.
- Sie erhalten einen übersichtlichen ift-Nachweis (in Deutsch und Englisch) zur Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit nach EN 12207.
- Die ermittelten Ergebnisse können vom Hersteller zur Erstellung der Leistungserklärung und CE-Kennzeichnung entsprechend der Bauproduktenverordnung und entsprechend der Produktnorm EN 14351-1 verwendet werden. Dafür kann der Hersteller beispielsweise auch das ift-CE-Tool verwenden.
- Sie erhalten das kostenlose ift-geprüft-Zeichen, mit dem Sie Ihre vom ift Rosenheim geprüften Produkte werbewirksam vermarkten können.
- Die Prüfungen und Zertifizierungen des ift Rosenheim sind europaweit anerkannt. Die Kooperationen mit unseren internationalen Partnern (z.B. UL, BSI, NRFC) ermöglichen Marktzugang in eine Vielzahl an Märkten weltweit.

Die Vorteile auf einen Blick
Das brauchen wir von Ihnen für die Prüfung nach EN 1026
- Benötigte Probekörper: Fenster oder Außentür betriebsfertig eingebaut in einen stabilen Umfassungsrahmen aus Stahl oder Holz.
- Erforderliche Unterlagen:
- Probekörperzeichnung im Format pdf, dwg, dxf oder tif (Ansicht, Horizontal- und Vertikalschnitt)
- Beschreibung des Probekörpers (Datei wird bei Auftragserteilung zur Verfügung gestellt)
- Probennahmebericht
Weitere Informationen sowie ein individuelles Angebot erhalten Sie gerne auf Anfrage.