Forschungsprojekt – Schallschutz von Flachdächern in Holzbauweise

Schallschutz von Flachdächern in Holzbauweise - Luft- und Trittschalldämmung von Flachdächern und Dachterrassen

Ausgangssituation

Bei der Planung von modernen Büro- und Wohngebäuden ist vor allem im Bereich der mehrgeschossigen Bauweise i.d.R. ein Flachdach oder ein flachgeneigtes Dach mit ausgebautem Dachgeschoß vorgesehen. Um den Ansprüchen aus Wärmeschutz, Statik, Brandschutz und Schallschutz gerecht zu werden, müssen diese Dachkonstruktionen einer ganzen Reihe von Kriterien entsprechen. Auch im Bereich des Schallschutzes variieren die Ansprüche je nach Ausführung und Nutzung des Dachelementes als reines Dachelement oder als begehbare Dachterrasse.

Planungsdaten, insbesondere für Konstruktionen in Holzbauweise, die den bauakustischen Ansprüchen entsprechen, sind nur sehr bedingt verfügbar. So wurden auch im Entwurf der neuen DIN 4109 nur drei Aufbauten für leichte Flachdächer berücksichtigt. Geeignete Aufbauten für Dachterrassen und Loggien, sowie Konstruktionen mit Massivholzelementen fehlen ganz. Im beantragten Projekt sollen deshalb Planungsunterlagen für die verschiedenen Konstruktionsvarianten von Flachdächern und leicht geneigten Dächern erarbeitet werden, die insbesondere den Anforderungen an den Schallschutz genügen sowie den weiteren Leistungseigenschaften wie Wärme- und Feuchteschutz entsprechen.

Zielsetzung

Das Ziel des Projektes bestand in der Bereitstellung von Planungsunterlagen für verschiedene Konstruktionsvarianten von Flachdächern und leicht geneigten Dächern, die insbesondere den Anforderungen an den Schallschutz genügen sowie den weiteren Leistungseigenschaften wie Wärme- und Feuchteschutz entsprechen.

Förderstellen

Vorgehensweise

Um das Projektziel zu erreichen, wurden zunächst in enger Abstimmung mit der projektbegleitenden Arbeitsgruppe Dachaufbauten festgelegt, die den Anforderungen an den Schallschutz genügen könnten, sowie den weiteren Leistungseigenschaften wie Wärme- und Feuchteschutz entsprechen.

Die bauakustische Untersuchungen wurden an praxisnahen Dachaufbauten durchgeführt, um die Einflussgrößen auf die Schalldämmung von Flachdächern und leicht geneigten Dächern beschreiben und Planungsunterlagen gut geeigneter Konstruktionen zur Verfügung stellen zu können.

Ergebnisse

Die bauakustische Prüfung der festgelegten Aufbauten ergab erfreulich gute Werte und Planungsdaten für die Luft- und Trittschalldämmung, die nun als Vorlage für die Überarbeitung des Bauteilkatalogs der DIN 4109-33 zur Verfügung stehen und bereits Eingang in verschiedene Veröffentlichungen gefunden haben. Neben den empirischen Untersuchungen der Dachelemente wurden auch die vorhanden Prognosemodelle zusammengestellt und weiterentwickelt, um sowohl nicht geprüfte Konstruktionsvarianten prognostizieren zu können als auch Aussagen über die zu erwartenden Regengeräusche der Dachaufbauten treffen zu können.

Anhand der Messergebnisse zur Luft- und Trittschalldämmung konnte auch der Einfluss einzelner Bauteilschichten analysiert werden. Zu nennen ist hier die Entkopplung des Dachterrassenaufbaus durch Baulager, die Entkopplung der Unterdecke durch Federschienen oder Abhänger und die Bedämpfung der Metalleindeckung durch bituminöse Trennlagen. Neben der Entkopplung wurden Zusatzmassen in Form von Splittschüttungen im Element oder Kies auf der Flachdachdämmung untersucht. Auch unterhalb des Dachterrassenaufbaus mit Dielenboden kam eine Beschwerung zum Einsatz. Neben der schalltechnischen Analyse erfolgte für diese Schichten auch eine Nutzwertanalyse, in der die erreichten bauakustischen Verbesserungen den dadurch entstehenden Mehrkosten gegenübergestellt wurden.

Überraschende Ergebnisse boten die im Gründachbereich erforderlichen Dränelemente und Speicherschutzmatten. Erste Ergebnisse zeigten eine deutliche Reduzierung der Schalldämmung beim Einsatz dieser Elemente, die noch weiter untersucht werden sollte. Weiterer Bedarf besteht in der Entwicklung schalltechnisch wirksamer abgehängter Unterdecken, die gleichzeitig den Anforderungen einer wirtschaftlich vertretbaren Abhänghöhe entsprechen und in der Überprüfung des vorgeschlagenen Prognosemodells für die Flankenübertragung in der Bausituation.

Projektpartner

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Norbert Sack

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