Forschungsprojekt – Alterung und Instandhaltung von Holzfenstern

Ausgangssituation

Fenster sind als Bestandteil der Außenwand wertbestimmend für das Gebäude, wobei der Einfluß auf die Gebrauchstauglichkeit des Gebäudes größer ist als der prozentuale Anteil an den Kosten. Daran hat sich auch in den letzten Jahren nichts geändert, wenngleich das Fenster vom einfachen Bauteil der früheren Jahre zu einem Funktionselement geworden ist.

Problematisch ist, daß die Auffassung der Nutzer sich nicht im gleichen Maße geändert hat und viele Benutzer im heutigen Fenster noch das einfache Bauteil sehen, bei dem eine Instandhaltung nicht notwendig ist. Es wird als selbstverständlich angesehen, daß ein Fenster über mindestens eine Generation allen Erwartungen gerecht werden muß.

Als weiteres Problem kommt hinzu, daß in vielen Fällen von den Bauplanern keine klaren Forderungen formuliert werden, sondern stillschweigend unterstellt wird, daß das Fenster den höchsten Anforderungen, zum Beispiel aus Wärmeschutz, Schallschutz, Schlagregendichheit und dergleichen, gerecht wird.

Für die Gebrauchstauglichkeit ist aber die Festlegung der Anforderungen an das neue Fenster notwendig. Weiter ist es notwendig, durch entsprechende Maßnahmen die Gebrauchstauglichkeit der Fenster über einen angemessenen Zeitraum zu erhalten.

Für die damit verbundene Instandsetzung und -haltung fehlen bisher die technischen Grundlagen, so daß in der Regel weder von privaten Bauherren noch von der öffentlichen Hand die notwendigen Maßnahmen in angemessenem Umfang durchgeführt wurden. Durch den vorliegenden Forschungsbericht ist diese Lücke geschlossen. Der Bericht setzt sich mit den notwendigen Maßnahmen auseinander und beschreibt in Abschnitt 6, neben den technischen Inhalten, auch den rechtlichen Rahmen. Die juristischen Fragen und insbesonders der Wartungsvertrag wurden von Herrn Dr. Dr. Landgraf, Rosenheim, bearbeitet.

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Vorhaben ist die Tatsache, daß eine sinnvolle Instandhaltung nur dann geboten ist, wenn an den Fenstern die Voraussetzungen geschaffen sind, d. h., daß die Ursachen für Schäden beseitigt werden müssen, bevor die Instandhaltung beginnt. Bei neuen Fenstern sollte deshalb darauf geachtet werden, daß die Konstruktion und die Verarbeitung dem heutigen Erkenntnisstand entsprechen.

Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Forschungsvorhaben haben weiter gezeigt, daß die Bereitschaft der Betriebe, Instandhaltungsarbeiten durchzuführen, nicht zugenommen hat. Im Gegenteil, einige Firmen haben diesen Geschäftszweig wieder aufgegeben, deshalb kann langfristig nicht damit gerechnet werden, daß sich eine Berufsgruppe bildet, die sich ausschließlich mit der Instandsetzung und -haltung von Fenstern beschäftigt. Gespräche und Beobachtungen haben vielmehr gezeigt, daß bei vielen Firmen nur die Bereitschaft dafür vorhanden ist, die Instandsetzung und -haltung für Fenster zu übernehmen, die von ihnen hergestellt und eingebaut werden.

Förderstellen

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Norbert Sack

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