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Baufortschritt trotz Corona voll im Plan
Die geplante Bauzeit von 9 Monaten war sportlich, doch Dank des milden Winters und der guten Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer Goldbeck laufen die Arbeiten sogar etwas schneller als geplant und gehen trotz Coronakrise ungehindert weiter. Das neue ift-Labor „Bauakustik und Fassaden“ liegt in direkter Nähe zum Technologiezentrum in Rosenheim. Auf 1.440 m² können, insbesondere bei großformatigen Bauelementen, die bauakustischen Eigenschaften sowie Luft-/Schlagregendichtheit, Windlast, Stoßfestigkeit, Erdbebensicherheit und Klimawechsellasten optimal geprüft werden. Die Prüfungen können nach DIN-, EN- und ISO-Normen sowie nach amerikanischen und britischen Standards durchgeführt werden – ein großer Vorteil bei internationalen Projekten und Vertriebsmärkten. „Die ausgeklügelte Logistik und die drei Portalkräne im Akustiklabor ermöglichen eine effiziente Prüfung von Fenstern, Fassaden, Toren sowie vorgefertigten Wand- und Deckenelementen. Damit verbessern wir deutlich die Qualität und den Kundenservice“, so Geschäftsführer Dr. Jochen Peichl.
Für den ift-Projektleiter Benno Bliemetsrieder war die Anlieferung und Montage der Portalkräne im Akustiklabor ein wichtiger Meilenstein, denn damit begann im März die Schlussphase der Rohbau- und Fassadenarbeiten. Die Spezialisten von ABUS montierten auch den letzten 16-Tonnenkran millimetergenau, so dass die abschließende Inbetriebnahme kein Problem mehr ist. Die drei Portalkräne im Bauakustik-Labor sind ein Kernstück der ausgeklügelten Logistik und ermöglichen sowohl den parallelen Aufbau als auch parallele Prüfungen der Probekörper.
Das ist für die „Schallkunden“ besonders wichtig, da bei Schallprüfungen häufig alternative Konstruktionen, Materialien und Verglasungen gemessen werden – hierbei ist der ungestörte und schnelle Umbau ein großer Vorteil. Die einfache Befestigung und geschoßweise Entkopplung großer Fassadenelemente (bis zu B x H gleich 6 m x 4 m) werden durch eine umlaufende Stahlbetonkonstruktion erleichtert. So können bei der Montage und Prüfung projektbezogene Besonderheiten einfach berücksichtigt werden.
Der technische Ausbau des Labors ist in vollem Gange, und die komplizierten Betonarbeiten beginnen. Hier ist höchste Genauigkeit gefragt, um eine möglichst niedrige Eigenfrequenz der Betonkonstruktion sicherzustellen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Prüfstände im neuen Bauakustiklabor für die höheren Anforderungen der Normenreihe EN ISO 10140 an Messungen im Niederfrequenzbereich sowie nach ASTM E 90 geeignet sind. „Diese Genauigkeit und die effizienten Abläufe sind im alten Labor in Kragling nicht möglich, und ich freue mich schon auf die Prüfungen im neuen Labor“, so der Laborleiter Dipl.-Ing. (FH) Andreas Preuss. Im Sommer steht der Umzug des Laborteams in die Büroräume im neuen Labor an. Bis die neuen Schallprüfstände der ift MessTec im Herbst fertig montiert und eingemessen sind, werden die Prüfungen im Rosenheimer Hauptlabor oder im ift-LAB bei Arnsberg (Technikum Athmer) durchgeführt. So erhalten die ift-Kunden den gewohnten Prüfservice auch in der Umzugsphase.
Die beiden Prüfstände für Fassadenelemente (B x H gleich 12 m x 12 m) werden dann Anfang 2021 folgen. Damit ergeben sich beste Voraussetzungen für die Prüfung von Luft-/Schlagregendichtheit, Pendelschlag (statisch/dynamisch), Stoßfestigkeit (von innen und außen), Erdbebensicherheit in 3 Achsen sowie Klimawechsellasten (–18 °C bis 82 °C) – auch in Kombination. „Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass alle Prüfungen nach internationalen Standards (EN, CWCT, ASTM u.v.m.) möglich sind. Das ift Rosenheim ist für diese Prüfverfahren durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert und kann mit dem Kooperationspartner UL die notwendigen Nachweise und Zertifikate für die USA, Kanada und den arabischen Raum erstellen“, betont Institutsleiter Prof. Jörn Peter Lass.