Das Schaubild zeigt verschiedene Blätter, die die nachhaltige Waldbewirtschaftung präsentiert. Nähere Informationen zur Darstellung erhalten Sie auf Anfrage unter +49 8031 261-2150.

Fokus Nachhaltigkeit – Zertifizierte Produktkette in der Ho

PEFC in der Umsetzung

Lesezeit: 3 Minuten

Zertifizierte Wälder bilden den Ausgangspunkt der Produktkette. Für die Zertifizierung benötigt jedes Unternehmen in dieser Kette ein sogenanntes Chain-of-Custody-Zertifikat (CoC-Zertifikat), anhand dessen der Weg des Holzes vom Wald bis hin zum Endprodukt zurückverfolgt werden kann.

Die Kette kann dabei kurz sein, wenn beispielsweise ein Sägewerk ein Produkt aus Waldholz herstellt, das direkt in die Regale der Baumärkte gelangt; sie kann aber auch sehr lang und komplex sein, denkt man zum Beispiel an den Rohstoffmix mancher Papierfabrik, der sich aus Waldholz (direkt vom Forstbetrieb oder über einen Händler), Hackschnitzeln aus Sägewerken und importiertem Zellstoff zusammensetzt. Bei jedem Glied der Produktkette bedarf es stets eines Beleges darüber, dass nur solches beziehungsweise so viel Holz mit PEFC-Siegel weitergegeben wurde, wie auch nachweislich in den Produktionsprozess eingespeist wurde. Über PEFC-Zertifikate wird dabei nicht nur die Zertifizierung des gesamten Warenflusses in einem Unternehmen ermöglicht, ebenso können auch einzelne Produkte zertifiziert werden.

Das Schaubild zeigt verschiedene Blätter, die die nachhaltige Waldbewirtschaftung präsentiert. Nähere Informationen zur Darstellung erhalten Sie auf Anfrage unter +49 8031 261-2150.
Bild 1: Nachhaltige Waldbewirtschaftung (Quelle: PEFC Deutschland e.V., Stuttgart [1])

Was bedeutet Chain-of-Custody-Zertifizierung?

Die Überprüfung des zertifizierten Unternehmens durch einen unabhängigen, qualifizierten und akkreditierten Experten. So wird gewährleistet, dass der gesamte betriebliche Warenstrom erfasst und gesicherte Aussagen über die Herkunft des Holzes und der Holzprodukte gemacht werden können. Alle zertifizierten Unternehmen vom Waldbesitzer bis zum Produzenten des Endprodukts sind so Teil der Chain-of-Custody, der Kette des Vertrauens.

Welchen Nutzen bringt die CoC-Zertifizierung?

Die Zertifizierung des Holzflusses bietet der holzbearbeitenden und -verarbeitenden Industrie, den Lieferanten und Abnehmern, dem Groß- und Einzelhandel eine Reihe von Vorteilen: Sie können

  • ihren Marktzugang verbessern: Immer mehr Kunden verlangen Holz und Holzprodukte, die nachweislich aus zertifizierten Wäldern stammen;
  • ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Umweltengagement im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung belegen;
  • die Zertifizierung als Instrument zur Risikoprävention („sorgenfreier Konsum“) einsetzen;
  • für den Einsatz des Werkstoffes Holz werben und damit dessen Konkurrenzkraft gegenüber anderen Materialien stärken und
  • das Image des Holz- und Papiersektors verbessern.
Beschreibt den Weg der Übergabe des Holzes an der Waldstraße, beginnend mit PEFC - zertifizierte Forstbetriebe.
Bild 2: Chain of Custody (Quelle: PEFC Deutschland e.V., Stuttgart [1])

Wer benötigt ein CoC-Zertifikat?

Jeder Betrieb und jedes Unternehmen in der Produktkette Holz und Papier, das Aussagen zur Herkunft seiner Produkte aus nachhaltiger, PEFC-zertifizierter Waldbewirtschaftung treffen möchte, benötigt dafür ein PEFC-Zertifikat. Dabei müssen sowohl ein Lieferant von zertifiziertem Material als auch ein Abnehmer zertifizierter Produkte, gegenüber dem die Aussagen getroffen werden, identifiziert werden können. Händler, die nur original verpackte, als PEFC-zertifiziert deklarierte Ware unverändert an den Endverbraucher, wie z. B. Baumärkte oder Versandhäuser, verkaufen, benötigen kein Zertifikat. Sobald diese aber das PEFC-Logo in Verbindung mit verarbeiteten Produkten verwenden wollen, brauchen sie entweder selbst ein Zertifikat oder eine schriftliche Einverständniserklärung des zertifizierten Lieferanten für die Verwendung seines Logos. Möchte der Einzelhändler unabhängig von konkreten Produkten auf PEFC in Broschüren o. ä. hinweisen, kann er als „Sonstiger Nutzer“ mit PEFC Deutschland e.V. einen Logonutzungsvertrag abschließen.

Die Zertifizierung selbst erfolgt durch unabhängige, fachlich kompetente und akkreditierte Zertifizierungsstellen, die von PEFC Deutschland e.V. zugelassen („notifiziert“) sind, wodurch die Glaubwürdigkeit der Zertifikate gewährleistet ist. Der Zertifizierer muss darüber hinaus über umfassende Kenntnisse über das PEFC-System verfügen. Bei einem positiven Ergebnis der Begutachtung des Unternehmens (Audit) stellt die Zertifizierungsstelle das Chain-of-Custody-Zertifikat nach PEFC aus. Sowohl die Zertifikatsvergabe als auch dessen Aberkennung liegen im ausschließlichen Verantwortungsbereich des akkreditierten Zertifizierers. Künftig kann die Zertifizierung auch durch die Überwachungs- und Zertifizierungsstelle des ift Rosenheim erfolgen.

Literatur

  1. Die PEFC-Chain-of-Custody, Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen, PEFC Deutschland e.V., Stuttgart

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