Forschungsprojekt – Verwendung handelsüblicher Leinölkitte für die Verglasung von Holzfenstern

Untersuchung zur Frage der Anwendungsgrenzen des Leinölkittes

Ausgangssituation

Holzfenster, deren Abmessung wir aus der Sicht der heutigen Architektur als klein bezeichnen, prägten die Fassaden der Wohnhäuser noch um 1950. Diese Fenster waren zurückgesetzt und damit ausreichend vor direkter Einwirkung der Witterung geschützt. Die Verglasung war kein Problem. Die Handwerker hatten ausreichend Erfahrung mit der Verglasung dieser Fenster. Als Dichtstoff wurde fast ausnahmslos Leinölkitt verwendet.

Zur Qualitätssicherung des Leinölkittes wurden bereits 1937 Gütebedingungen und Bezeichnungsvorschriften für reinen Leinölkitt festgelegt. Nach der 2. Ausgabe der Gütebedingungen und Bezeichnungsvorschriften unter RAL 849 B 2 wurden die Bedingungen zum Teil erweitert.

Die Entwicklung der Architektur und der allgemeinen Anforderungen an den Wohnungsbau brachte in den Jahren nach 1950 einen deutlichen Wandel im Fensterbau, welcher von einer Schadenswelle großen Ausmaßes begleitet war. Die durchgeführten Forschungsarbeiten der letzten Jahre zeigten, dass in vielen Fällen die Verglasung als primäre Schadensursache festzustellen war. Darüber hinaus wurde in einer Vielzahl von Schadensfällen die Verglasung als Mitursache genannt. Die Schadenswelle an Holzfenstern ist rückläufig, wobei die größte Anhäufung in den Jahren 1967/68 festzustellen war.

Die Verbesserung der Holzfensterkonstruktion einschließlich der Verglasung war nicht ohne Einfluß auf die Kostenentwicklung im Fensterbau. Ein besonders ungünstiges Bild ergab sich dabei für die Verglasung, da die nun eingesetzten plastischen und elastischen Massen teurer sind als Leinölkitt. Auch der Aufwand bei der Verarbeitung dieser Dichtstoffe ist größer im Verhältnis zum Leinölkitt.

Die Frage der Notwendigkeit dieser neuen Verglasungstechniken wurde bereits seitens des Bauherrn und Architekten gestellt. In diesem Zusammenhang wurde die Haltung der Hersteller und Verarbeiter zu Gewährleistungsfragen oft kritisiert.

Zielsetzung

Der vorliegende Forschungsbericht untersucht deshalb die Frage der Anwendungsgrenzen des Leinölkittes.

Entgegen dem ursprünglichen Arbeitsplan wurde die Untersuchung der Verarbeitbarkeit und die Beurteilung verglaster Fenster in Bauvorhaben aus finanziellen Gründen zurückgestellt.

Förderstellen

Forschungsberichte als Druckexemplare erhalten Sie in unserem Onlineshop oder als ift-Mitglied kostenlos im Mitgliederbereich.

Norbert Sack

Wir freuen uns über Mitstreiter für unsere bereits aufgenommenen Ideen und Projekte! Zudem haben Sie die Möglichkeit, neue Ideen einzureichen. Die Mitarbeitenden des ift Rosenheim unterstützen Sie gerne bei Ihren Vorhaben.

Haben Sie Interesse oder benötigen Sie weitere Informationen? Wenden Sie sich gerne an uns.